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Gegen das Vergessen

Gegen das Vergessen - Einzelplakat

Gedenkfeier in der Geschwister-Scholl-Schule

am 21. Februar 2013, 19 Uhr

Am 22. Februar 1943 wurden die Geschwister Hans und Sophie Scholl zum Tode verurteilt, weil sie Flugblätter gegen das Hitler-Regime verteilt hatten. Sie nannten mutig die Verbrechen des Hitler-Regimes beim Namen. Für sie war Widerstand eine Verpflichtung, die sie selbst unter hohem persönlichen Risiko eingingen und schließlich mit dem Tod bezahlten. Die Mitglieder der „Weißen Rose“ sind deshalb nach wie vor Vorbilder für Zivilcourage und Widerstand – nicht nur im politischen, sondern auch im alltäglichen Leben.

Schüler mit Plakaten gegen das Vergessen
BILD: Gegen das Vergessen

Anlässlich der Verurteilung der Geschwister Scholl vor 70 Jahren findet eine Ausstellung in der Aula der Geschwister-Scholl-Schule statt, die von den Klassen 10 im Geschichtsunterricht organisiert wird und von der Geschichtslehrerin Renate Kortmöller angeregt wurde. In Projektarbeit erstellen die Schüler Informationsplakate zum Rechtsradikalismus früher und heute. Einladungen dazu hat der Kunstkurs unter der Leitung von Hubertus Jelkmann gestaltet.

In den Medien gibt es täglich Berichte über Diskriminierungen und Extremismus sowohl aus Deutschland als auch der ganzen Welt.

Dass die Geschichte des Nationalismus und des Widerstands gegen das Unrechtsregime sich vor allem durch Personen und Taten auszeichnet und weniger durch Daten, wird den Jugendlichen durch dieses Projekt deutlich. Die Geschwister Scholl sind ein Beispiel dafür.

Die Klasse 10a hat außerdem an einem Workshop in der Villa ten Hompel in Münster teilgenommen ...

... und mit Mitarbeitern und Studenten des Historischen Seminars der Universität Münster über das Thema „Vergangenheit und Verantwortung“ geforscht und damit den Bezug zum Namen der Schule hergestellt, der Verantwortung abverlangt.

Vergangenheit und Verantwortung
BILD: Workshop Villa ten Hompel

Theaterstück zum Thema im April – Premiere: 25. April 2013

Dass rechtsextremistischer Terror in Deutschland lange Zeit undenkbar war, aber dennoch existierte und weiterhin existiert, wird das neue Theaterstück „Desperados“ thematisieren. Ziel des rechten Terrors sind Asylsuchende, die in ihrer Heimat politisch verfolgt werden, oder Migranten, die zum großen Teil schon seit mehr als einer Generation in Deutschland wohnen.

Gegen das Vergessen - Theaterstück Desperados
BILD: Theaterstück Desperados

Das Theaterstück „Desperados“ ( = Verzweifelte) zeigt, wie ein Jugendlicher, der von Mitschülern gedemütigt, von Eltern und Lehrern gefordert wird, diesem Druck nicht standhält, in einer rechtsextremen Gruppe landet und seine angestaute Wut auf Grund ständig erlittener Demütigungen schließlich in einer Gewalttat äußert.

Das Stück soll die Wahrnehmung dafür schärfen, dass viele Jugendliche teils bewusst, teils unbewusst gegenüber Minderheiten rassistische Äußerungen von sich geben, um in einer Gruppe bestehen zu können, um dazuzugehören und über Schwächen hinwegzutäuschen. Besonders Jugendliche müssen lernen, der Versuchung zu widerstehen, sich der rechtsradikalen Szene zuzuwenden und sich gegen Intoleranz zu wehren.

Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage

Als drittes Projekt haben sich die Mitglieder der Schülervertretung der GSS der bundesweiten Aktion „Schule ohne Rassismus“ angeschlossen. Dazu brauchen sie die Unterschriften von mehr als 70% aller Schüler und Lehrer, die sich verpflichten, aktiv gegen Rassismus und jede Form von Diskriminierung und Mobbing vorzugehen. Schon über 1000 Schulen beteiligen sich an diesem Netzwerk. Wenn diese Unterschriftenanzahl erreicht ist, kann sich die GSS „Schule mit Courage“ nennen. Die Schule macht es sich damit zu einer zentralen Aufgabe, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen und Rassismus zu überwinden.

Die Ausstellung und auch das Theaterstück sind Projekte, die die Geschichte und Hintergründe dieses Themas für alle wieder mehr ins Bewusstsein rücken, denn es handelt sich um Aktionen gegen das Vergessen.

Rosel Meyerhöfer
(Bilder: Rosel Meyerhöfer, Villa Ten Hompel)